Die Mehrzweckhalle in Hawangen (Allgäu, Kirchenbezirk Memmingen) diente am Sonntagvormittag, 19. Oktober 2008, als Gotteshaus und war zu diesem Anlass festlich mit Blumen geschmückt: Bezirksapostel Karlheinz Schumacher aus Bremen, Präsident der Gebietskirche Norddeutschland, hielt hier einen Gottesdienst.
Als Bibelwort lag Offenbarung 21, 6 zugrunde ("Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst").
Der Gottesdienst wurde per Satellit in annähernd 370 Kirchen in Süddeutschland übertragen, die mit einer entsprechenden Empfangsanlage ausgerüstet sind. Auch Gemeinden in Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Serbien und in der Ukraine waren angeschlossen. Zum Gottesdienst in Hawangen waren die Gemeindemitglieder aus dem Kirchenbezirk Memmingen (Apostelbereich Ulm) versammelt. Mit eingeladen waren die Vorsteher der Kirchengemeinden aus den Kirchenbezirken Kempten und Ulm sowie die Bezirksämter aus den Apostelbereichen Ulm und München ("Bezirksämter" sind leitende Amtsträger in einem Kirchenbezirk, die das Amt "Bezirksältester" oder "Bezirksevangelist" tragen).
Bezirksapostel Schumacher begleiteten Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, und als Gäste aus anderen Gebietskirchen die Apostel Heinz Lang aus der Schweiz und Walter Schorr aus Nordrhein-Westfalen sowie die neun Apostel aus Süddeutschland. Ursprünglich hatte Stammapostel Wilhelm Leber diesen Gottesdienst mit Übertragung durchführen wollen, doch hatte er seine Planung ändern müssen, da Bezirksapostel Norberto Rubén Batista aus Argentinien überraschend verstorben war und der Stammapostel nach Buenos Aires reiste, um dort den Trostgottesdienst durchzuführen sowie einen Nachfolger für den verstorbenen Bezirksapostel zu ordinieren. Bezirksapostel Ehrich, der "Gastgeber" in Hawangen, hatte den Stammapostel auf dessen Reise begleitet und war erst kurz zuvor zurückgekommen.
In seiner Predigt bezeichnete Bezirksapostel Schumacher den ersten Teil des verwendeten Bibelworts "Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende" als "elementares Wort" und führte dazu aus: "Gott stellt sich darin vor in seiner Allmacht, in seiner Größe, in seiner Unendlichkeit, unerschaffen … Es gibt keine Vergangenheit, es gibt keine ‚Teilzeiten’, es gilt: Gott ist ewig, er ist ‚das A und das O’, Anfang und Ende …" – Dies beziehe sich nicht nur auf die Existenz Gottes im Großen: "Es bezieht sich auch auf dich, liebe Seele! Er ist auch bei dir A und O, Anfang und Ende!", gerade auch in Situationen, wo man nicht wisse, wie es weitergehe. Dieses Bewusstsein dürften und müssten die Gläubigen von Gott, dem himmlischen Vater, bewahren. Gott gedenke es gut mit dem zu machen, der ihm vertraue. Der Durst der Seele nach Gott werde gestillt. Jeder möge sich prüfen, ob es ihm ganz einerlei sei, die Verbindung zu Gott und seinen Heilsgütern aufzunehmen, oder ob er Verlangen ("Durst") danach habe. Das Bild vom lebendigen Wasser erläuterte der Bezirksapostel als die Fülle der göttlichen Gnade. Und zum Schluss des Bibelworts meinte er, ein göttliches Handlungsprinzip komme darin zum Ausdruck. Kern der Aussage "umsonst" sei: "Darauf habe ich kein Recht, keinen Anspruch!", das könne man sich nicht verdienen. Umsonst – allein aus Gnaden, aus der unendlich großen Liebe Gottes empfange der Glaubende das "Wasser des Lebens", das unverzichtbar sei. Und so appellierte der Bezirksapostel, an die "Quelle des Lebens" zu gelangen, um Kraft aus Gott aufzunehmen. Damit war der Bogen geschlagen zu dem Lied, das die Gemeinde zu Gottesdienstbeginn gesungen hatte: "Jesu, Heiland meiner Seele". In einer der Strophen hätten sie, so Bezirksapostel Schumacher, miteinander bekundet: "Du [Jesus Christus] bist ja des Lebens Quelle, die den Durst auf ewig stillt. Sei der Born in meinem Herzen, der zum ew’gen Leben quillt!’"’ Dies – wünschte er – möge im Herzen der Gottesdienstbesucher auch ein Bekenntnis des Glaubens und des Vertrauens sein, ein "dankbares Ja" zu dem vorgelesenen Bibelwort, und sie voller Zuversicht, voller Dankbarkeit in die Zukunft gehen lassen.
Zu einem Predigtbeitrag wurden die Apostel Lang und Schorr gebeten.
Der Gottesdienst wurde simultan in sechs Sprachen übersetzt. Ein gemischter Chor, den Sängerinnen und Sänger der 14 Gemeindechöre des eingeladenen Kirchenbezirks bildeten, sowie ein Männerchor mit 110 Sängern und das Orchester des Kirchenbezirks Memmingen mit rund 60 MusikerInnen gestalteten den Gottesdienst feierlich mit. Kinder aus den eingeladenen Gemeinden sangen zur Begrüßung der beiden Bezirksapostel und der Apostel. Alle vier Musik-Ensembles setzten den festlichen Schlusspunkt mit dem Lied "Wir möchten Jesum sehn" (Dirigent: Friedrich Schwenger), wobei jedes Ensemble solo eine der vier Liedstrophen vortrug, um sich dann im Refrain, in dem Glaube und Vertrauen zu Jesus Christus bekundet wird, zusammenzufinden.