Der erste "Tag der offenen Tür", zu dem der Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich, in die Kirchenverwaltung eingeladen hatte, fand großes Interesse.
Vor dem Verwaltungsgebäude in der Heinestraße 29 in Stuttgart-Degerloch, wo auf der Grünfläche sonst nur Vögel zwitschern und sich gütlich tun, und hinter dem Gebäude, wo normalerweise Post usw. angeliefert wird, bot sich am Samstag, 7. Juni 2008, ein völlig fremdes Bild; dazu gab es eine für die Anwohner ganz ungewohnte Geräuschkulisse: Vor dem Gebäude hatte ein "Eismann" mit seinem Wagen geparkt, der die süßen Köstlichkeiten kostenlos an die vielen abgab, die ihn umlagerten. Eine respektable Warteschlange hatte sich am Nachmittag auch an der Kaffee-Bar gebildet, die ebenfalls vor dem Haupteingang aufgebaut war. Ergänzend zu den Sitzgelegenheiten um den Springbrunnen dort waren Bänke und Tische aufgestellt.
Hinter dem Gebäude stand ein großes weißes Partyzelt, in dem fast den ganzen Tag über ein Imbiss für die Besucher angeboten wurde – und das waren nicht wenige!
Über 2.000, die allermeisten von ihnen Glaubensgeschwister aus Süddeutschland, nutzten die Gelegenheit, einen Blick in das 1988 eingeweihte Verwaltungsgebäude zu werfen.
Ein 12-köpfiges Team von Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern hatte den Tag der offenen Tür organisiert. Die vier Abteilungen – Bauabteilung, Finanzen/Personal, Zentrale Dienste sowie der direkte Mitarbeiterstab des Bezirksapostels, die Administration Kirchenleitung – stellten sich vor. Übersichtspläne wiesen den Besuchern in den drei Geschossen den Weg zu den Räumen, Plakate informierten über die MitarbeiterInnen und deren Aufgaben.
In der 1953 gegründeten, damals noch "Baubüro" genannten Bauabteilung gab eine informative Ausstellung, die zum 50-jährigen Bestehen der Bauabteilung konzipiert worden war, Einblick in die Geschichte des Kirchenbaus in Baden-Württemberg und Bayern. Flyer informierten über die unterschiedlichen Phasen aktueller Bauprojekte, Modelle waren in Besprechungsräumen ausgestellt, zudem gab es eine Powerpoint-Präsentation zum Thema "Kirchenbau" anzusehen.
Die Abteilung Finanzen informierte über das Geld-Ausgeben, nämlich über den Kirchenbau im Ausland und die finanzielle/administrative Unterstützung der von Süddeutschland aus betreuten 30 Länder, über humanitäre Hilfe im In- und Ausland und Spendenaktionen, die über das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, das so genannte "Missionswerk", erfolgen.
In der Abteilung Zentrale Dienste, bei der u.a. zentral der Einkauf für die 880 süddeutschen Kirchengemeinden erfolgt, wurde ausgeteilt: Es gab es Schreibblöcke, als Mitnahmegeschenk aufgetürmt. Die Besucher konnten sich kundig machen über die Satellitenübertragungen, die ebenfalls von dieser Abteilung aus gemanagt werden: Regionale und überregionale Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen werden mittels Satellitenübertragung in Bild und Ton in die rund 370 Kirchengebäude in Süddeutschland ausgestrahlt, die mit einer entsprechenden Empfangseinrichtung ausgerüstet sind.
In den Räumen der IT hatten Mitarbeiterinnen, die für Reisen und Übersetzungen zuständig sind, verschiedene Kleider und Stoffe aus Afrika drapiert. Eine Häuptlingstracht aus Sierra Leone, Kostüme aus Ghana und auch den südosteuropäischen Ländern, die von Süddeutschland aus mitbetreut werden, lockten dort ebenso an wie ein Film über den Besuch von Stammapostel Richard Fehr in Accra (Ghana). Anziehungspunkt war auch ein Koffer, der alles enthielt, was in der Gründerzeit der ersten afrikanischen Kirchengemeinden von den Reisenden aus Süddeutschland mitzunehmen war, darunter für den Gottesdienst ein weißes Hemd und eine Krawatte, die nicht gebunden werden musste, sondern ans Hemd geclipt wurde, spezielle Patenen, eine Taschenbibel, Salbe gegen Mückenstiche, Medikamente wegen "Montezumas Rache", Whisky nicht nur zum Zähneputzen …
Im Trakt der Administration Kirchenleitung ist die Bibliothek untergebracht. Dort gab es eine Sammlung von Patenen anzuschauen, die teils noch aus der Zeit der Gründung der ersten Gemeinden, vor 1900, stammen. Darunter ist ein Weinkrug, der bei Abendmahlsfeiern in der Zeit vor 1917 Verwendung fand. Wertvolle alte Bibeln, viele Bibelausgaben aus neuerer Zeit und natürlich die Bibel in digitalisierter Version – es standen Laptops bereit, an die sich auch zahlreiche Besucher setzten – fanden ebenso Interesse wie die Bücher, die für die damaligen Gemeindemitglieder zur Amtszeit des Bezirksapostels Karl Kühnle herausgegeben worden waren, oder die kleine Anklung, die Bezirksapostel Kühnle von Gläubigen aus Indonesien bekommen hatte. Er war es auch, der als Präsident der Gebietskirchen Württemberg und Bayern das Grundstück in der Heinestraße 29 erworben hatte und 1987/88 das Verwaltungsgebäude errichten ließ.
In einem Besprechungsraum wurden für Vorschulkinder Filme vorgeführt, in einem anderen konnten sich größere Kinder bei verschiedenen Filmen vergnügen. Für Kinder gab es zudem eine Betreuung, wo die Kleinen kreativ (malen) gefordert wurden, während größere Kinder sich auch schon mal bei einem Quiz engagierten, ebenso viele Erwachsene.
Auch einige frühere MitarbeiterInnen, die nun in Rente sind, kamen zum Tag der offenen Tür und informierten sich über die eine und andere Veränderung seit ihrer aktiven Zeit. Der frühere Kirchenpräsident, Bezirksapostel im Ruhestand Klaus Saur, in dessen Amtszeit die Fusionen der Gebietskirchen Baden, Württemberg und Bayern sowie die Integration der in Karlsruhe ansässigen Verwaltung mit der in Stuttgart fällt, war zur Freude vieler ebenso anzutreffen wie einige der ehrenamtlich für die Kirche tätigen leitenden Amtsträger aus Kirchenbezirken. Vor allem aber freuten sich die Besucher, dass Bezirksapostel Ehrich den ganzen Tag über für sie da war. Bildergalerie 1 Bildergalerie 2