(5.10.2005) Neun Kleinwagen der Marke Ford KA spendete die Neuapostolische Kirche Süddeutschland für ambulante Pflegedienste in Baden-Württemberg und Bayern.
Die Übergabe erfolgte am Mittwoch, 5. Oktober 2005, in Stuttgart-Degerloch am Sitz der Neuapostolischen Kirche in Süddeutschland. Bezirksapostel Klaus Saur, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, erläuterte in seiner kurzen Ansprache, was die Kirche zu dieser Spenden-Aktion veranlasst hat: "Nächstenliebe ist eine Aufforderung, die sich aus dem Evangelium ergibt …" Die Kirche erkenne ihren zentralen Auftrag in der Verkündigung des Evangeliums einschließlich der Seelsorge und der Mission (also dem Weitertragen der frohen Botschaft), und ein weiteres Feld des kirchlichen Handelns sei die "praktizierte Nächstenliebe", d.h. das – seit einigen Jahren verstärkte – humanitäre Engagement. Dabei fördere die Kirche Hilfsorganisationen im In- und Ausland, insbesondere solche, die die nicht pflegesatzfinanziert seien, ehrenamtlich betrieben würden und sich selbst oder von ihnen initiierte Maßnahmen hauptsächlich aus Spendengeldern finanzierten. Der Bezirksapostel unterstrich: "Gerade die ambulanten Pflegedienste leisten schon seit Jahren unschätzbare Dienste für pflegebedürftige und alte Menschen. Dies haben auch Mitglieder unserer Kirche schon wohltuend erlebt." Traditionell und überwiegend würden Pflegedienste von Wohlfahrtsverbänden betrieben. Finanziell könnten sie oft nur bestehen, wenn nicht erstattete Kosten durch Mitgliedsbeiträge oder Spenden gedeckt würden. Bei diesem Projekt habe sich die Kirche nun auf die Unterstützung von Pflegediensten nichtkirchlicher Wohlfahrtsverbände konzentriert: Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Arbeiterwohlfahrt und Arbeiter-Samariter-Bund.Staatssekretär a.D. Dr. Lorenz Menz, Präsident des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, der die Spende für das DRK in Empfang nahm, bezeichnete das Projekt als ein "Beispiel für Bürgersinn" und "Vorbild für Mitmenschlichkeit". Er drückte den Wunsch aus, dies möge auch Mut machen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der soziale Bereich, speziell der Bereich der Nachbarschaftshilfe und ambulanten Hilfe, sei der Wachstumsbereich, und die ambulante Hilfe sei dringlicher als je zuvor geworden. Bedenke man die demographische Entwicklung (immer mehr allein lebende ältere Menschen, immer mehr ältere Menschen insgesamt), sei es in der Zukunft noch mehr als heute nötig, dadurch einen Beitrag zu leisten, dass Menschen länger selbständig leben könnten. In seiner Ansprache erwähnte Dr. Menz auch, dass sich eine "tragfähige Partnerschaft" zwischen der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland und dem DRK-Landesverband Baden-Württemberg entwickelt habe. Er erinnerte dabei an ein Projekt, das vor drei Jahren realisiert wurde, um die medizinische Betreuung sozial schwacher Menschen in einer Region nördlich von Kiew sicherzustellen; ferner an das Rettungsfahrzeug, das 2002 Bezirksapostel Saur in Pfalzgrafenweiler/Baden-Württemberg dem DRK als Spende der Gebietskirche Süddeutschland übergeben hatte (hierfür waren 95.000 Euro vom "Missionswerk"-Budget aufgewendet worden), sowie an die 200.000 Euro, die bei der Tsunami-Katastrophe Anfang des Jahres dem DRK als Soforthilfe für Südostasien zugegangen waren (Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland hatten über eine Million Euro gespendet ). Wie die früheren, sei auch die jetzige Spende ja das "Ergebnis von vielen kleinen Gaben", eine großartige Gemeinschaftsleistung der hiesigen neuapostolischen Christen. So empfinde er "ganz große Dankbarkeit" gegenüber den Frauen und Männern, die durch ihre Spenden solche Hilfeleistungen überhaupt ermöglichten.Da die Neuapostolische Kirche Süddeutschland in neun "Apostelbereiche" gegliedert ist, wurde ein Fahrzeug in jedem Apostelbereich für einen Pflegedienst gespendet. Das Fahrzeug für den "Häuslichen Pflegedienst" in Stuttgart wurde gleich am 5. Oktober übergeben. Matthias Schroff, Leiter des Zentrums "Mobile Dienste" vom DRK-Kreisverband Stuttgart, nahm die Fahrzeugpapiere und -schlüssel in Empfang. Zehn Fahrzeuge hätten sie in Stuttgart beim "Häuslichen Pflegedienst" im Einsatz, dies sei Nummer 11: "Heute Nachmittag wird es schon in Dienst genommen!", versicherte er. Die weiteren acht Fahrzeuge liefert die Stuttgarter "Schwaben-Garage", über die die Kirchenleitung die neun Fahrzeuge beschafft hat, an die nachstehend genannten Pflegedienste vor Ort aus:
• DRK-Sozialstation, Konstanz
• Arbeiter-Samariter-Bund RV Lauffen-Kraichgau, Lauffen a.N.
• Arbeiter-Samariter-Bund RV Mannheim/Rhein-Neckar, Mannheim
• BRK-Kreisverband Rosenheim, Rosenheim
• BRK-Sozialstation, Nördlingen
• Ambulante Pflegedienste des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim/Teck e.V., Nürtingen
• VK Förderung von Menschen mit Behinderungen GmbH, Sindelfingen
• Sozialstation Oberallgäu-Süd, ImmenstadtMatthias Schroff informierte darüber, dass bei den "Mobilen Diensten" des DRK-Kreisverbands Stuttgart rund 50 Fahrzeuge im Einsatz sind; dazu kommen die nun elf Fahrzeuge beim "Häuslichen Pflegedienst", der etwa 100 Patienten in Stuttgart regelmäßig versorgt. Die "Mobilen Dienste" bieten auch Aktionen der Nachbarschaftshilfe an (Hilfe im Haushalt, Begleitdienste, Hilfe bei der Pflege), Fahrdienste (zu Tagespflege-, Behinderten- oder Dialyse-Einrichtungen, zu Ärzten usw.), außerdem den "Hausnotruf", einen Einkaufs- und einen Menüservice, Wohnberatung und Betreutes Reisen. Laut Schroff sehen sie einen wichtigen Auftrag noch in der Beratung von Familienangehörigen, die sich in der Pflege engagieren, bzw. in deren Entlastung. Vor allem die häusliche Pflege sei eine große Herausforderung, und zwar sowohl für die Angehörigen der Patienten als auch für die ehrenamtlichen HelferInnen (alles über Fachkräfte zu leisten sei gar nicht möglich). Mehr Informationen dazu unter www.drk-stuttgart.de bzw. Beratung und Anforderung unter E-Mail: zmd@drk-stgt.de Anwesend waren bei der Spenden-Übergabe Dr. Lorenz Menz, Udo Bangerter, Pressereferent des DRK-Landesverbands, und Matthias Schroff sowie – seitens der Kirche – Prof. Dr. med. Rolf Ludwig, Bischof im Apostelbereich Heilbronn und Leiter des Ausschusses "Humanitäre Hilfe Inland", Manfred Fröhlich, Leiter der Administration Kirchenleitung, ferner mit humanitären Fragen befasste MitarbeiterInnen der Kirchenverwaltung, außerdem VertreterInnen der lokalen Presse.