Unter dem Motto "Zeit für Gott"
stand der Jugendtag in Nürnberg, zu dem sich 3200 Jugendliche und ihre Seelsorger aus den Apostelbereichen München, Nürnberg und Ulm am Sonntag, 13. Juni 2004, in der "Frankenhalle" versammelten. Bezirksapostel Klaus Saur, den die Apostel Rolf Wosnitzka (Erfurt), Günter Eckhardt (Ulm), Wolfgang Eckhardt (Lörrach), Werner Kühnle (Stuttgart), Dieter Prause (Nürnberg), Hans-Peter Schneider (Heilbronn) und Wolfgang Zenker (München) begleiteten, hielt den Festgottesdienst am Vormittag. Die "Stunde der Jugend" am Nachmittag wurde von dieser mit Gesang und Instrumentalvorträgen gestaltet.Den Chor – unter Leitung von Priester Roland Ländle aus Peiting – bildeten rund 1000 junge neuapostolische Christen aus 18 Kirchenbezirken. Das Orchester zählte 113 Instrumentalisten und stand unter Leitung von Diakon Helmut Caßens aus Passau. Der Bezirksapostel begrüßte zunächst die diesjährigen Konfirmanden im Kreis der Jugend und hieß den vom Stammapostel als Gast entsandten Apostel Wosnitzka aus Thüringen "als lieben Nachbarn" willkommen. Die Gottesdienstteilnehmer seien aus den verschiedensten Verhältnissen zum Jugendtag gekommen: Viele voller Freude und Dankbarkeit, aber auch der eine und andere mit Sorgen und Belastungen, vielleicht von der Ausbildung und dem Studium her oder aus persönlichen Gründen oder aufgrund von Glaubensproblemen. "Gleichgültig, in welcher seelischen Verfassung wir gekommen sind, ich lade euch ein, alles – Lob und Preis, Dank, Sorgen und Belastungen, alle Fragen – Gott darzubringen. Er möge auch heute durch das Wirken seines Geistes in den Gottesdienst hineinlegen, was jedem Einzelnen in seiner Situation gut tut", wünschte der Bezirksapostel. Als Textwort für den Jugendgottesdienst nahm er Weisheit 2, den 1. Satz aus Vers 5: "Unsre Zeit geht vorbei wie ein Schatten". Zu Beginn seiner Predigt bezog er sich auf das Lied, das die Sänger als Auftakt des Gottesdienstes vorgetragen hatten: "Dieser große Gott, von dem im Lied die Rede ist, meint es nur gut mit uns! Deshalb – komme, was da kommen mag, wir bleiben bei ihm!"Als Erster wurde Apostel Wosnitzka zur weiteren Wortverkündigung gerufen. Anschließend wurden die Apostel Wolfgang Eckhardt , Werner Kühnle und Hans-Peter Schneider um einen Predigtbeitrag gebeten. Jugendchor und Orchester umrahmten den Gottesdienst in feierlicher Weise und gestalteten ebenso die "Stunde der Jugend". Der Jugendchor sang mit spürbarer Begeisterung, sehr homogen, "mit einem hellen und warmen, spritzigen Klang", so eine musikverständige Zuhörerin. Auch die überaus gekonnte Klavierbegleitung zu zahlreichen Liedern kam gut an. "Spitze!" – so lautete knapp und treffend der Kommentar zum Orchester. "Es war wunderschön! Die Herzen haben mitgeschwungen, in toller Begeisterung und riesiger Freude", fasste der Bezirksapostel in seinen Schlussworten den Eindruck zusammen, den er von den beiden Klangkörpern hatte.Da das Wetter nicht so gut war, dass man sich über Mittag gerne länger im Freien aufgehalten hätte, und aus Rücksicht auf die teils sehr weiten Anfahrtswege (zum Beispiel aus den Bezirken Burghausen, Kempten und Ravensburg, wo die Teilnehmer zum Teil mit den Bussen drei- bis vierstündige Anfahrtswege zu bewältigen hatten), wurde der Beginn der "Stunde der Jugend" auf 14.30 Uhr vorverlegt. Dabei erlebten die Teilnehmer mit dem Vortrag "Finde Zeit" die Uraufführung eines Liedes, das Siegfried Hänger aus Schwäbisch Gmünd, der auch die Klavierbegleitung spielte, komponiert und seinem verstorbenen Bezirksältesten Dieter Wenzel gewidmet hatte. Der Text handelt davon, Zeit für das wirklich Wichtige zu finden und zu lieben nach dem Vorbild Jesu. Gleichsam als "singendes Orchester" präsentierten die Instrumentalisten Variationen über "Auf ewig bei dem Herrn" von Reinhard Ober. Highlights waren "Unity" von Glorraine Moone, ein Lobgesang auf das brüderliche Einssein und zugleich Gebet um das Einssein mit dem Sohne Gottes, vom Klavier eindringlich begleitet mit punktierten Rhythmen und weit ausholenden, virtuosen Spielfiguren, sowie die Liedparaphrase "Ich brauch‘ dich allezeit, Jesus, Gottessohn" von Henry Dalle Carbonare. Der Moderator in der "Stunde der Jugend", Evangelist Jürgen Mayer aus Nürnberg, erläuterte, die Nürnberger hätten hierzu eine besondere Beziehung, denn das Lied sei erstmals in dieser Fassung an Pfingsten 1997 in Nürnberg aufgeführt worden. Virtuos vom Orchester vorgetragen war Beethovens Romanze in F-Dur; die Violinsolistin Rebecca Hartmann, eine junge Glaubenschwester aus München, spielte brillant. Zu Beginn der "Stunde der Jugend” hatte das Orchester aus Edward Elgars Frühwerk, op. 22, in der Fassung für Orchester ein Andante und Allegro gespielt. Und zum Schluss erklangen Elgars "Klänge der Freude" (Chor, Orchester, Klavier), die Marschmelodie aus "Pomp and Circumstance", in neuem Gewand: Der Komponist Willy Trapp unterlegte Elgars Musik mit einem hymnischen Lobpreis Gottes – keiner konnte sich diesen machtvollen, eindringlichen Freudenklängen entziehen!Allenthalben hörte man nur Lob über die gute Organisation und die zur Auswahl angebotenen warmen Mahlzeiten. Da gab es bodenständig Schnitzel "Wiener Art" oder Nudeln mit Sauce Bolognaise und Parmesan – fast wie beim Italiener – und für Vegetarier "Kartoffeltaschen mit Gemüse". Und so mancher stillte im Anschluss auch noch die Lust auf Süßes mit einem Eis oder machte vom Kuchenangebot rege Gebrauch, das Gebäck ging ebenso wie Kaffee und verschiedene Sorten Tee weg wie – "warme Semmeln"!Den fröhlich-bunten Blumenschmuck, der mit zarten Tüchern in den Farbtönen der Blüten das Podium mit dem Altar verschönerte, konnten die Gottesdienstteilnehmer nach dem Jugendtag käuflich erwerben. Während des Gottesdienstes hatte es in einem Teil der Halle einen Stromausfall gegeben – dem "Feuer" der Jugend tat dies keinerlei Abbruch! Fröhlich und erwartungsfroh waren die jungen Christen zum Jugendtag gekommen – dabei hatte für etliche, die mit dem Bus anreisten, der Wecker an diesem Sonntagmorgen schon um 04.00 Uhr gerasselt. Freudig hatten sie "ihren" Tag mitgestaltet, und am Ende war es so, wie es im Bibelwort zum Gottesdienst hieß: Die Zeit war "wie ein Schatten", wie im Flug vergangen. Der Jugendtag 2004 in Nürnberg war gegen 16.00 Uhr zu Ende, aber nur der Zeit nach – das Erleben, die vielen schönen Eindrücke, die Freude zogen mit. Weitere Bilder vom Jugendtag