(15.12.2014) Sie erstrahlt in neuem Glanz: die neuapostolische Kirche in der Prinzregentenstraße 42 in Rosenheim.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1973. In einer knapp 10-monatigen Bauzeit ist es umfassend umgestaltet und modernisiert worden.
Weihegottesdienst am 3. Advent
Im Gottesdienst am dritten Adventssonntag, 14. Dezember, übergab Apostel Wolfgang Zenker, Leiter des Apostelbereichs München, das umgestaltete Kirchengebäude wieder seiner Bestimmung und weihte es als Gotteshaus. Der Predigt in diesem besonderen Adventsgottesdienst legte er Jesaja 60,1.2 zugrunde: "Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir."
Zur weiteren Wortverkündigung rief der Apostel den Leiter des Kirchenbezirks, den Bezirksältesten Thomas Stampf. Der Vorsteher der Gemeinde gab einen Einblick in die Gemeindechronik. Auch hatte der Apostel für die Gemeinde ein Grußwort zum Wiederbezug ihrer Kirche. Es ist aus dem Buch Sirach, Kapitel 25: "Drei Dinge gefallen mir, die Gott und den Menschen wohlgefallen: wenn Brüder eins sind und die Nachbarn sich lieb haben und wenn Mann und Frau gut miteinander umgehen" (Verse 1 und 2).
Lichtdurchflutete und freizügige Architektur
Neuapostolische Kirchen sind nicht nur Sakralbauten, wo sich die Glaubenden zum Gottesdienst versammeln. Neuapostolische Kirchen sind mit ihren Nebenräumen ein Stück weit auch Gemeindehäuser. Um den verschiedenen Nutzungsarten gerecht zu werden, konzentrierten sich die Umbaumaßnahmen größtenteils auf die Erweiterung der Nebenraumsituation. In den Nebenräumen finden Sonntagsschule, Religionsunterricht und Konfirmandenunterricht statt. Es werden Jugendabende und Seniorenzusammenkünfte durchgeführt und Gemeindefeste gefeiert. Die Umgestaltung der Nebenräume und des Foyers durch Vergrößern von Fensterflächen und Entfernen einer Trennwand hat nun eine lichtdurchflutete und freizügige Architektur zum Ergebnis.
Zentraler Raum des Gebäudes ist das Kirchenschiff, mit dem Altar als dem Ort der Sakramentsspendung und Wortverkündigung. (Es gibt keine Kanzel.) Die wohl wichtigste Änderung im Kirchenschiff: der Tausch der ersten fünf Bankreihen in Stühle. Die Bestuhlung bietet eine flexiblere Sitzplatzgestaltung, z.B. für ein Orchester. Denn neuapostolische Gottesdienste werden oft nicht nur von einem Chor, sondern auch von einem Orchester musikalisch mitgestaltet. Auch finden hier Konzerte geistlicher Musik statt.
Besonders freuen sich die Glaubensgeschwister der Gemeinde auf die Pfeifenorgel, die in ca. zwei Jahren eingebaut wird. Durch den Einbau eines Aufzugs hat die Kirche nun einen barrierefreien Zugang auch zum Kirchenschiff.
Menschen mit einer Hörschädigung können die Predigt mitverfolgen, da es eine entsprechende Anlage mit Kopfhörern gibt.
Der Umbau wurde zudem genutzt, bevorstehende Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, wie zum Beispiel die Erneuerung der Heizungsanlage. Die Modernisierung der Teeküche, die neuen energiesparenden Leuchtmittel im Kirchenschiff, ein neuer Bodenbelag … – das Gebäude ist wieder auf der Höhe der Zeit.
Der neu gestaltete Eingangsbereich öffnet das Kirchengebäude in den öffentlichen Raum und lädt zugleich mit einer großen Geste ein.
Die Qualität der Aufenthaltsfläche vor dem Gebäude wurde aufgewertet: zum einen durch die Neugestaltung eines Vorplatzes – es ist ein schöner Kirchplatz entstanden, der vor allem in der warmen Jahreszeit zum Aufenthalt einlädt. Zum anderen durch die ausgewählten Materialien. Im Vorbereich dominiert eine Eiche-Holzverschalung.
Kirchenbau und -unterhalt werden in der Neuapostolischen Kirche mit Eigenmitteln bestritten. Hier gilt seit jeher das Prinzip der Freiwilligkeit: Die Kirche erhebt keine Steuern, sondern finanziert sich aus Opfern und Spenden der Gläubigen. So wurde auch diese Baumaßnahme mit Eigenmitteln finanziert.
Die Planung und Bauleitung hatte die in Eggenfelden ansässige Coplan AG – Architekten Klaus Kreupel und Franz Aich – inne, Projektleiter war Architekt Sebastian Metz von der Bauabteilung der neuapostolischen Gebietskirche Süddeutschland.
Das Kirchengebäude in Rosenheim spielt im gleichnamigen Kirchenbezirk eine überörtliche Rolle, denn hier werden auch Gottesdienste mit Einladungen von Nachbargemeinden gefeiert, und es finden Veranstaltungen des Kirchenbezirks statt. Insofern ist der Wiederbezug der umgestalteten Kirche auch für die Nachbargemeinden ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.
Siehe auch den Bericht auf der Website des Kirchenbezirks