(9.1.2012) Den Festakt zur Weihe des umgestalteten Kirchengebäudes in Singen a.H., Ringstraße 8, beging die dortige Kirchengemeinde (Bezirk Tuttlingen) am Sonntag, 8. Januar 2012, mit den Architekten und Vertretern der am Umbau beteiligten Firmen, mit Nachbarn und Freunden.
Zur Freude der Gemeinde nahmen Apostel Wolfgang Eckhardt, Leiter des Apostelbereichs Freiburg, zu dem der Kirchenbezirk Tuttlingen zählt, und der für den Apostelbereich zuständige Bischof Urs Heiniger teil. Als Vertreterin der Stadt kam Dr. Inge Kley.
Das Kirchengebäude aus dem Jahr 1955 war in einem für die Bauzeit typischen Baustil in einer sehr hohen gestalterischen Qualität erstellt worden. Durch die rund einjährigen Umbauarbeiten wurde es funktional und energetisch auf den heutigen Stand gebracht, und es erhielt eine neue gestalterische Identität. Mit der Planung und Bauleitung waren die ortsansässigen Freien Architekten Ulrich Mangold und Hans Thoma beauftragt, die Projektleitung hatten die Architekten Wolfgang Plautz und Björn Seldte (Verwaltung der Gebietskirche Süddeutschland, Abteilung Bau/Unterhalt) inne.
Die Glaskunst – Fenster im Kirchensaal – hat der Rottweiler Künstler Tobias Kammerer gestaltet. Dazu erläuterte der Künstler, in den Oberlichtern erschienen Farbbänder in verschiedenen Blauabstufungen, denn das Blau als "Himmelsfarbe" verweise auf die Ewigkeit. Und zu dem, dass durch die Öffnung in der Chordecke Licht direkt in den Raum, auf den Altar, scheint, hatte er den Gedanken, dass das Licht, welches das Leben erst möglich mache, auch als ein Bild für Christus stehe, der von sich sagen konnte: "Ich bin das Licht der Welt".
Der Altarbereich – Herz des Kirchensaals und gesamten Gebäudes – ist nun neu gestaltet. Auch der Altar wurde von Künstlerhand geschaffen, ebenfalls von Tobias Kammerer: Er hat eine Kelchform und ist etwa wie eine Glocke gegossen, in Aluminiumguss ausgeführt. Der Silberschimmer des Materials assoziiere, so meinte der Künstler, den Glanz des Sterns über Bethlehem, dem Geburtsort des Erlösers.
Die neue zweimanualige Pfeifenorgel mit 12 klingenden Registern (Orgelbaumeister Heinz Jäger und Wolfgang Brommer, Waldkirch) ist in eine eigens geschaffene Seitennische integriert.
Der Kirchensaal erhielt einen Parkettbodenbelag, Eingangsbereich und Nebenräume einen Terrazzoboden. Zur barrierefreien Erschließung des Kirchensaals im Obergeschoss ist ein außenliegender Aufzug angebaut worden. Eine "Stadtloggia" im Eingangsbereich lässt das gegenüber der Nachbarbebauung etwas zurückgesetzte Kirchengebäude nun im öffentlichen Raum präsenter wirken. Die Außenanlagen wurden mit Holzterrassen aufgewertet, die es ermöglichen, bei schönem Wetter außen zu sitzen; der Zugang dazu erfolgt über die Nebenräume.
Da das Kirchengebäude auch die Funktion "Gemeindehaus" erfüllt, wurden die Nebenräume – die zum Beispiel für Sonntagsschule und Religionsunterricht, Jugendabende, Seniorenzusammenkünfte usw. genutzt werden – optimiert und es wurde eine neue große Teeküche eingebaut.
Über den Festakt sowie schon über den Weihegottesdienst mit Bezirksapostel Michael Ehrich am vierten Advent wird auf der Website des Kirchenbezirks Tuttlingen ausführlicher berichtet.