(5.12.2006) Im Rahmen einer Wohltätigkeits-Tournee in Europa gastierte am Dienstagabend, 5. Dezember 2006, ein 100-köpfiger Kinderchor aus Kapstadt/Südafrika in Süddeutschland: In der überfüllten Mittelpunktskirche in Fellbach (bei Stuttgart) erlebten die über 2.000 ZuhörerInnen ein begeisterndes Konzert.
Tosender Applaus – immer wieder Standing Ovations – und reichliche Spenden zu Gunsten von Kindern, die an MPS (Mukopolysaccharidose) erkrankt sind, waren der Dank. Mit Mitteln des "Missionswerks" – über das die Neuapostolische Kirche Süddeutschland ihre Aktionen der humanitären Hilfe abwickelt – aufgestockt, wird der materielle Erlös des Konzerts an "Kids2Kids" gehen: 30.000 Euro. Damit soll ein Ferienheim für MPS-kranke Kinder aus Österreich, Deutschland und Tschechien unterstützt werden. Das nicht materielle Ergebnis des Konzerts: ein zweistündiger Hörgenuss der Superlative, eine überwältigende Atmosphäre, ein unvergesslicher Abend und eine einzigartige Einstimmung auf die Adventszeit und Weihnachten, riesige "Joy to the children" … Händels "Joy to the world" bildete den Programmauftakt nach dem Gebet des Apostels Volker Kühnle (aus Rücksicht auf die Kinder im Chor auf Englisch, wobei er auch herzlich für die MPS-kranken Kinder betete). Er sprach – unter dem Gedanken "Freuet euch!" (vgl. Philipper 4, 4) – einige einleitende Worte und übermittelte Grüße des auf Afrikareise befindlichen Bezirksapostels Michael Ehrich sowie des "Hausherrn", des erkrankten Apostels Werner Kühnle. Es war das dritte der Wohltätigkeits-Konzerte des Kinderchors (nach Dornbirn/Österreich und Zürich/Schweiz). Das Programm enthielt so bekannte deutsche Weihnachtslieder wie "O Tannenbaum" oder "Stille Nacht", aber auch Mendelssohn-Bartholdys "Hark! The herald angels sing", ein afrikanisches Spiritual "De virgin Mary" und "Christmas in Cape Town", womit der Chor die hingerissenen ZuhörerInnen gedanklich auf die 8.000-km-Reise in die Metropole am Kap nahm, wo eine Vielzahl von neuapostolischen Christen lebt. Wie Projektleiter Andreas Müller in der ersten Konzertpause sagte, gibt es in der New Apostolic Church Cape 28.000 Kinder, die in den Kirchen-Chören singen. Daraus kristallisierten sich 15.000 junge SängerInnen heraus und – nach einem musikalischen "Casting" (Vorsingen, Videoanalysen und sonstigen Auswahlkriterien) – daraus wieder die 100 Jungen und Mädchen, die auf die Europatournee mitgenommen wurden, für die weitaus meisten von ihnen erstmals ein Aufenthalt im Ausland. Ihr Auftritt in Fellbach war einfach grandios und wurde durch Zugaben verlängert, als letzte gab es ein Lied in einer einheimischen Sprache der "Regenbogen-Nation" mit entsprechenden Tanzbewegungen. Diese 100 Jungen und Mädchen im Chor haben alles, was chorisches Singen mit Kindern zu einem unvergesslichen Ereignis werden lassen kann: unverkrampfte Freude und Begeisterung in jedem Ton, eine unbeschreibliche Fülle des Ausdrucks, die von einem ruhigen, geheimnisvoll schwebenden Klang bis zu strahlend-durchdringendem Jubel reicht, und eine fast unbegrenzte Höhe, die mühelos den großen Raum füllte. Sprachliche Klarheit, bestechende Artikulation und höchste Disziplin machten aus dem einfachsten Volkslied ein großartiges Klangerlebnis! Bei dem – neben einem Vers von "Stille Nacht" – auf Deutsch gesungenen Lied "O Tannenbaum" (arr. John Rodriques) meinte man förmlich, jedes der 100 Kinder trete in einen innigen, singenden Dialog mit einem geschmückten Weihnachtsbaum. Unverkennbar war das natürliche Rhythmusgefühl der Kinder, Singen und Bewegung ergänzten sich bei diesen 100 Jungen und Mädchen auf ideale Weise. Der Chorleiter brachte es durch sein gestisches Dirigieren fertig, dass ein homogener Klang erzeugt wurde. An den Gesichtern der Kinder konnte man die elementare Musizierfreude ablesen, die auch aufs Publikum übersprang – keiner wollte und konnte sich dem Sog entziehen! Die Leistung der Kinder an diesem Abend wurde noch dadurch gekrönt, dass das Zwei-Stunden-Programm auswendig dargeboten wurde. "Christmas is a time to love" ("Weihnachten ist die Zeit der Liebe"), so eines der vorgetragenen Lieder, und in der zweiten Pause erfuhren die Konzertbesucher dann, für wen konkret diese 100 Jungen und Mädchen sowie ihre Begleiter, der Projektleiter, die vielen HelferInnen (allein in Österreich sind das 150) und BetreuerInnen vor Ort das tun: Unter anderem durch einen kleinen Filmbeitrag, in dem ein kleines an MPS leidendes Mädchen im Mittelpunkt stand, wurden sie über die kurz "MPS" genannte, relativ seltene Stoffwechselkrankheit Mukopolysaccharidose informiert. "Time to love", "Zeit der Liebe" – so ein weiteres Lied – : Das gilt auch für die großherzigen Sponsoren, die die gesamten Kosten der Tournee schultern, so dass der Spendenerlös ganz für das Ferien- und Erholungsheim für die an MPS leidenden Kinder und ihre Eltern verwendet werden kann: Die Flüge, der Bahntransport, die Busreisen in Europa, die 1.800 Essen (Frühstück, Mittag- und Abendessen) während der Tournee, die Unterkünfte (Jugendgästehaus/Jugendherbergen), die medizinische Betreuung und und und … – alles wird von Firmen, Glaubensgeschwistern, der Neuapostolischen Kirche, sonstigen Institutionen übernommen. Am Ende des mitreißenden Programms an weihnachtlichen Weisen stand der gesungene Wunsch "Have yourself a merry little Christmas”. Dies auch Ihnen, liebe Leser! Bildergalerie