Am Dienstag, 9. November 2004, haben führende Mitglieder von in Stuttgart vertretenen christlichen und nichtchristlichen Religionsgemeinschaften das "Manifest für ein friedliches und aktives Miteinander der Religionen"
unterzeichnet. Für die Neuapostolische Kirche war der Leiter der Administration Kirchenleitung, Bezirksältester Manfred Fröhlich, in Begleitung eines Priesters gekommen.Das Abkommen – das in einer Feierstunde im Alten Schloss in Stuttgart an dem geschichtsträchtigen 9. November unterzeichnet wurde – besagt, dass eine Religion niemals zur Rechtfertigung von Gewalt dienen kann und nicht für politische Zwecke mißbraucht werden darf. Die unterzeichnenden Religionsgemeinschaften setzen sich dafür ein, dass Konflikte grundsätzlich gewaltfrei gelöst werden, dass die Religionsgemeinschaften für gegenseitigen Respekt und Toleranz werben und dass sie aktiv den demokratischen Rechtsstaat unterstützen (um Extremismus und Fundamentalismus keine Chance in Stuttgart zu geben). Im Sieben-Punkte-Katalog des Manifestes bekennen sich die Religionsgemeinschaften ferner dazu, dass sie mithelfen wollen, eine bessere Chancengleichheit zu ermöglichen.In Stuttgart leben Menschen aus 170 Nationen, sie sprechen mehr als hundert Sprachen. Oberbürgermeister Wolfgang Schuster meinte in der Feierstunde, auch wenn der Glaube etwas Persönliches sei, müsse gemeinsam um Toleranz und ein friedliches Miteinander gerungen werden. Die Vertreter der Religionsgemeinschaften, die zur Unterzeichnung des Manifestes gekommen waren, bekräftigten in ihren Redebeiträgen den Willen zum Dialog der Religionsgemeinschaften und betonten die "gemeinsame Botschaft des Friedens, der Toleranz und der gegenseitigen Achtung", die es zu fördern gelte.